und die straßen

die straßen
sind leer
lustlos klotzen laternen
auf’s pflastermeer
stille schleicht auf weichen sohlen
um die häuser
die hohen
die nacht legt ihre schwingen
über die straßenschluchten
die kälte ihre schlingen
in die hintersten häuserbuchten
der wind kickt gelangweilt
eine dose
die straße runter
einen kurzen augenblick nur
wird die ödnis munter
die träge ihren fetten wanst
zur seite schiebt
sich dreht
aufbläht
in der gosse rumliegt

die ersten sonnenstrahlen
krabbeln hinter den dächern hervor
tilgen das schwarz, das grau
suchen nach regung, nach leben
in den hintersten winkeln
jedes mal kehren sie um
enttäuscht
von einer kalten stadt
die seit ewigkeiten
kein leben mehr gesehen hat

06.01.2014