Ich möchte näher auf Ihre Lyrik eingehen. Sie haben einen sehr markanten Schriftstil: fast ausnahmslos Kleinschreibung, viele Wortspiele und Weglassungen. Wie kam es zu dieser Ihrer Schriftkultur?

Zu erst muss ich erst mal sagen, dass es die Art jedes Künstlers ist, sich von einem anderen und dem gewöhnlichen Pöbel abzuheben.

Am Beispiel des Kunstprofessors Immendorff können wir sehr ausdrücklich sehen, wie das Prinzip funktioniert: hier und da ein paar hübsche Bilder, dort eine Nutte und da eine Line Koks für die Medien. Ich frage mich bei solchen Fällen immer, ob diese Gesellschaft und/ oder diese Medien wirklich so naiv sind, dass man sie mit ein bisschen Dekadenz beeindrucken kann. Schade um die Arbeit der ehrlichen Künstler wie mich.

Ich schweife ab, keine gute Angewohnheit, aber notgedrungenes Übel, um als Künstler mal seine Meinung loszuwerden.

Meine Schrift- und Schreibkultur befasst sich mit wesentlichen Punkten: durch Wortspiele sollen Interpretationsräume eröffnet werden. Vor allem solche, die wenige Worte brauchen. Die Kleinschreibung ist als Kontra zur deutschen Rechtschreibung und der mangelnden Tiefe der Schreibregeln anzusehen und die oftmals von unerfahrenen Lesern wahrgenommene „Holprigkeit“ der Weglassungen, dient der unterschiedlichen Tempi.

Oder sie soll einfach darüber hinwegtäuschen, dass ich keine Ahnung von Metren habe.